Kategorien
Allgemein

PM: Drug Checking in Baden – Württemberg ermöglichen, den Koalitionsvertrag umsetzen. Für eine moderne Suchthilfe 2025/26.

Neben dem dramatischen Anstieg der Drogentoten in 2023 steigt aktuell der Anteil gesundheitsbedenklicher Streckmittel in Kokainproben. Gleichzeitig gibt es neue gefährliche psychoaktive Stoffe, die häufig als XTC, LSD, Ketamin oder Cannabis verkauft werden. Diese neuen Stoffe können bei Überdosierungen zu Notfällen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Hochrisikohafte Substanzmischungen wie bspw. „Pink Cocaine“ oder „Tusi“ werden als neue Produkte mit irreführenden Namen verkauft. Zusätzlich wird es von zunehmender Bedeutung sein, sich auf eine möglicherweise bevorstehende „Opioid-Krise“ in Deutschland vorzubereiten, die auf Grundlage der in Afghanistan praktisch zum Erliegen gekommenen Produktion von Schlafmohn zu erwarten ist. „Wir sehen schon heute eine Zunahme im Konsum an synthetischen Opiaten, die teilweise bis zu 100fach potenter und wirkungsvoller sind als Heroin. Drug Checking würde hier eine Möglichkeit bieten, den Schwarzmarkt zu durchleuchten und schnell reagieren zu können.“ sagt Bernd Klenk von Release Stuttgart.

Eine wichtige Maßnahme, um diesen Problemfeldern in der Suchthilfe wirksam zu begegnen ist das Angebot des „Integrated Drug Checking“. Für die rechtliche Regelung eines solchen Angebots wurde im Juli 2023 das BtMG um den § 10b ergänzt. Nun liegt es an der Landesregierung BW in den anstehenden Haushaltsverhandlungen das eingereichte Modellprojekt zu finanzieren. Die Projektgruppe bestehend aus den Suchthilfe- Einrichtungen Release Stuttgart e.V., Drogenverein Mannheim e.V., Jugend- und Drogenberatungsstelle Lörrach, BWLV Tübingen, Clubkultur Baden-Württemberg und der forensischen Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, steht für ein Modellprojekt bereit, das im Bereich Drug Checking neue Standards setzen könnte.

Aus den aktuellen Koalitionsverträgen der Landesregierung BW wird der politische Wille ersichtlich, Drug Checking umzusetzen. Im Licht der aktuellen Entwicklungen auf dem Schwarzmarkt schätzen wir, wie auch Bundesverbände wie der FDR+ oder akzept e.V., das als wichtiger ein denn je. Der Projektgruppe sind die allgemeinen finanziellen Engpässe bekannt. Dennoch sehen wir die Ermöglichung des Modellprojekts als wichtigen Baustein einer zukunftsorientierten Drogenpolitik an. „Trotz klammer Kassen in Drug Checking  außerhalb der Regelversorgung von Konsumenten:innen zu investieren, hat einen hohen präventiven wie gefahrenabwehrenden Effekt“ untermauert Bernd Klenk.

Um unserer Forderung inhaltliche Tiefe zu geben und weiterführende Gespräche zu ermöglichen, laden wir Sie herzlich am 28.11.24 von 17 – 20 Uhr zum Vorplatz am Stadtpalais in Stuttgart ein. Neben einem Infostand von take Stuttgart wird in Kooperation mit der Wilden Bühne e.V. eine künstlerische Theaterperformance stattfinden.

Für weitere Informationen steht Ihnen Justus Bartlewski, Pressesprecher, gerne zur Verfügung: presse@clubkultur-bw.de

Zusätzlich steht Ihnen Bernd Klenk, Geschäftsführer von Release Stuttgart e.V. als Sachverständiger zur Verfügung: klenk@release-stuttgart.de